Zu der Veranstaltung konnte der frisch gewählte neue Stadtverbandsvorsitzende Sascha Lienesch MdL wieder zahlreiche Mitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgesellschaft im Sankt Augustiner Ratssaal begrüßen. In seiner Eröffnungsansprache dankte Lienesch seinem Vorgänger Aladdin Beiersdorf-El Schallah und dessen Mitstreiter im bisherigen Vorstand für die geleistete Arbeit.
Mit Blick auf den nach wie vor nicht abgeschlossenen Einigungsprozess forderte Lienesch einen neuen Aufbruch. Es sei gemeinsame Aufgabe von Politik, Unternehmen und Gewerkschaften, wieder mehr Begeisterung dafür zu schaffen, sich für Demokratie und Freiheit zu engagieren.
Diesjähriger Festredner war Professor Bernhard Vogel, langjähriger Ministerpräsident zunächst von Rheinland-Pfalz und später dann von Thüringen. Als ehemaliger Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung ist er zudem Sankt Augustin nach wie vor eng verbunden. Vogel wies darauf hin, dass die Staatsmänner Helmut Kohl, George Bush und Michail Gorbatschow durch ihr kluges Handeln die Deutsche Einheit zwar ermöglicht hätten, erreicht worden sei sie jedoch vor allem durch die Menschen in der ehemaligen DDR und ihr Aufbegehren gegen die Diktatur. Er erinnerte aber auch daran, dass auf die anfängliche berechtigte große Begeisterung dann ein mühsamer Weg durch die Ebene gefolgt sei, der teilweise bis heute anhalte. Viele Verantwortungsträger hätten damals die Schwierigkeiten des Einigungsprozesses unterschätzt. Bis heute gebe es spürbare Unterschiede zwischen Ost und West, etwas bei der Vermögensbildung, dem Bruttosozialprodukt oder der Anzahl von Spitzenleuten in Staat und Wirtschaft.
Doch Bernhard Vogel sprach nicht nur über die Vergangenheit, er nahm auch sachkundig Stellung zur aktuellen Politik: Die Ampelregierung genieße mit ihrer Politik kaum Rückhalt in der Bevölkerung, doch gelinge es der CDU nicht, davon zu profitieren. Stattdessen erstarkten die radikalen Ränder. Die CDU dürfe daraus aber nicht den Schluss ziehen, sich der AfD anzunähern. Die „Brandmauer“ sei hingegen vollkommen richtig. Die CDU müsse aber versuchen, deren Wähler zurückzugewinnen. Und sie müsse unbeirrt den von ihr als richtig erkannten Weg gehen, ohne sich von der Positionierung anderer beeinflussen zu lassen.
Trotz aller Schwierigkeiten und Herausforderungen für die Demokratie schloss der Festredner optimistisch: Die Deutsche Einheit könne auch heute noch Mut machen. Probleme seien lösbar, wenn man sie mutig und mit Zuversicht angehe.
Neben der vom Mitgliederbeauftragten Dirk Beutel durchgeführten Auszeichnung verdienter CDU-Mitglieder für 40- und 50jährige Parteizugehörigkeit führte der Vorsitzende Sascha Lienesch namens der CDU Sankt Augustin noch eine weitere besondere Ehrung durch: Er dankte mit einer Urkunde dem Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf für sein besonnenes Handeln bei der Bewältigung der tragischen Brandkatastrophe am 18. Juni 2023. Der Bürgermeister habe mit Bedacht und souverän durch die Krise geführt. „Wir sind stolz, so einen Bürgermeister zu haben“, rief Lienesch unter dem stehenden Applaus der Anwesenden aus.
Den Abschluss der von Daniel Höhr am Flügel musikalisch untermalten Veranstaltung bildete der Beitrag von Stadtjugendfeuerwehrwartin Katarzyna Kratz, die die Arbeit der Jugendfeuerwehr der Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin vorstellte: 124 Jungen und Mädchen träfen sich hier regelmäßig, um den Umgang mit Feuerwehrgerätschaften zu erlernen, aber auch, um bei Spielen und Ausflügen gemeinsam Spaß zu haben. Für diese wichtige Arbeit im Rahmen der Nachwuchsförderung der freiwilligen Feuerwehr war dann auch die Saalspende des diesjährigen Festaktes zum Tag der Deutschen Einheit der CDU Sankt Augustin in Höhe von mehr als 800 Euro bestimmt.
Fotos: Ingo Hellwig
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