CDU stellt Positionspapier zur Stadtbahnlinie vor

03.05.2025
Beschluss

„Schon heute funktioniert die Taktung der Bahnen nicht zuverlässig. Die für eine Taktverdichtung notwendige Akzeptanz der Bevölkerung wird nicht größer, wenn die so wichtige Verkehrsachse der Stadtbahnlinie unzuverlässig ist“, so René Puffe, stv. Vorsitzender und planungspolitischer Sprecher der CDU Ratsfraktion Sankt Augustin. Insbesondere auf der Bonner Seite (Sankt Augustiner Straße) befindet sich ein Nadelöhr, welches eine höhere Taktung derzeit kaum zulässt. „Vor einer begrüßenswerten Erhöhung der Frequenz der Fahrten sollten sowohl auf Bonner Seite als auch auf Sankt Augustiner Stadtgebiet die Hausaufgaben erledigt werden. Dann wird sie auch zu einem Erfolg“, ist Puffe überzeugt.

„Auf der gesamten Strecke, aber insbesondere auf dem Teilstück im Ortsteil Mülldorf wird eine weitere Verdichtung in den Zeiten des Berufsverkehrs zu erheblichen negativen Auswirkungen auf den Verkehr im Stadtteil führen. Wir fordern ein Gesamt-Verkehrskonzept unter Einbeziehung insbesondere des geplanten Umbaus der Ortsdurchfahrt der Bonner Straße in Mülldorf“, ergänzt die stv. Planungssprecherin der CDU, Claudia Feld-Wielpütz.

Bei einem 5-Minuten-Takt der Stadtbahn kommt im Schnitt alle zweieinhalb Minuten eine Bahn. Die Schranken schließen dann viel häufiger als bisher. Mit der Taktverdichtung wird die Stadt in diesen Zeiten buchstäblich in zwei Teile geteilt.

Der Rhein-Sieg-Kreis und die Bundesstadt Bonn haben bereits im Jahr 2019 eine Taktverdichtung für die Stadtbahnlinie zwischen Siegburg und Bonn in den verkehrsstarken Zeiten im Berufsverkehr beschlossen. Mitte Mai 2025 tagen hierzu erneut die Planungs- und Verkehrsausschüsse der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises in einer gemeinsamen Sitzung.

Schon in 2019 hat die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Sankt Augustin erhebliche Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen einer Taktverdichtung für die Verkehrsinfrastruktur in Sankt Augustin angemeldet. Eine Zustimmung zur Taktverdichtung wurde an die Bedingung geknüpft, dass es für den Individualverkehr Kompensationsmaßnahmen gibt. Erst auf Antrag der CDU und durch den erheblichen politischen Einsatz der Ratsfraktion und der CDU Kreistagsmitglieder war es gelungen eine Korridorstudie in Auftrag zu geben.

„Eine Maßnahme könnte z. B. eine Trog-Lage der Stadtbahn in Höhe des Bahnübergangs Südstraße sein. Die Bahn würde dann in offener Bauweise unterhalb der Südstraße geführt werden, damit die Bahn schrankenfrei überquert werden kann“, schlägt CDU Kreistagsabgeordneter Dirk Beutel vor. Die Infrastrukturmittel des Bundes wären hier ggf. eine Chance der Finanzierung. Das sollte auf jeden Fall geprüft und in Erwägung gezogen werden.

Ein weiterer schrankenloser Übergang über die Stadtbahnstrecke hilft übrigens nicht nur dem PKW- und LKW-Verkehr, sondern natürlich auch Fußgängern, Radfahrern und dem ÖPNV (Linienbusse), denn auch für diese Verkehrsteilnehmer bilden die Schranken Einschränkungen und Verzögerungen. Die Busse der RSVG stehen ja ebenfalls in den Staus.

„Wichtig ist, dass die CDU grundsätzlich einer Taktverdichtung positiv gegenübersteht und die Mobilitätswende nicht aufhalten will“, betont der CDU Partei- und Fraktionsvorsitzende Sascha Lienesch MdL. „Eine Taktverdichtung mit der Brechstange schafft aber mehr Probleme als sie löst.“

Das Positionspapier kann man hier herunterladen