
Uns haben neue Informationen erreicht zur Schließung der Geburtshilfe in der Kinderklinik, die uns große Sorgen machen. Wir haben deshalb einen Brief an die Klinikleitung geschrieben, um weitere Informationen zu bekommen.
"Sehr geehrte Frau Jericho,
Sehr geehrter Herr Dr. Schindler,
Ende November haben Sie veröffentlicht, dass Sie beabsichtigen die Geburtshilfestation in der Kinderklinik Sankt Augustin Mitte des Jahres 2017 zu schließen. Wie Sie sicher vernommen haben, gibt es gegen diese Beschlüsse großen Protest in der Bevölkerung. Auch die CDU fordert die Fortführung dieses Angebotes am Standort Sankt Augustin, welches erst vor 6 Jahren von Siegburg nach Sankt Augustin verlagert wurde.
In diesem Zusammenhang stellen sich nun leider folgende neue Fragen, da uns besorgniserregende Informationen erreicht haben:
1. Stimmt es, dass Sie angeordnet haben, dass ab sofort nur noch Entbindungen durchgeführt werden dürfen, welche nicht in das Risikokollektiv eines Perinatalzentrums Level 1, inkl. Fehlbildungen fallen?
2. Werden Eltern bzw. werdende Eltern bereits abgewiesen?
3. Erfolgten bereits Verlegungen von Patienten der Geburtshilfe in andere Kliniken?
Diese Entwicklungen besorgen uns sehr. Sie schaffen Fakten, bevor über das Thema gesprochen wird. Ihre Mitarbeiter, Hebammen und natürlich auch viele Eltern sind höchst verunsichert. Uns liegen Informationen vor, dass die Klinikleitungen der GFO-Kliniken deutlich verneint haben, dass sie die hohe Zahl der bisher in Ihrem Hause durchgeführten Geburten auffangen können.
Sehr geehrte Frau Jericho, sehr geehrter Herr Dr. Schindler - wir wissen, dass Sie ein privatwirtschaftliches Unternehmen führen. Werden Sie sich dabei jedoch auch bitte Ihrer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung bewusst. Stoppen Sie die Maßnahmen, die dazu führen, dass die Kinderklinik Sankt Augustin mittelfristig geschlossen wird. Von vielen Fach- und Sachkundigen wird dieses Ziel mittlerweile als Ihr eigentliches Ziel angesehen. Räumen Sie diese Vermutungen und Befürchtungen aus und führen Sie die Geburtsstation und die Neonatologie weiter. Erklären Sie der Öffentlichkeit, was Ihre mittel- bis langfristigen Ziele für die Kinderklinik in Sankt Augustin sind.
Es wurde uns ebenfalls mitgeteilt, dass betriebsbedingte Kündigungen zum Ende des 1. Quartals 2017 bereits ausgesprochen werden. Dies steht im Widerspruch zu Ihrer Zusage, dass bei einer Schließung der Geburtshilfestation und der Neonatologie Mitarbeiter in anderen Kliniken weiter beschäftigt werden. Bitte erklären Sie uns, ob die uns vorliegenden Informationen zutreffen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinderklinik aufgrund Ihrer unternehmerischen - und wie Sie selbst sagen nicht aus wirtschaftlichen Gründen getroffene Entscheidung - ihren Arbeitsplatz verlieren.
Wir sehen die Entwicklung in Ihrem Hause mit großen Sorgen und haben großes Unverständnis für Ihre Maßnahmen.
Sascha Lienesch RGB170Ich bitte Sie um möglichst kurzfristige Beantwortung meiner Fragen - gerne auch gegenüber der Öffentlichkeit. Aufgrund der hohen Aufmerksamkeit des Themas habe ich dieses Schreiben zusätzlich an die örtlichen Vertreter der Medien gegeben.
Mit freundlichen Grüßen
Sascha Lienesch
Stv. Vorsitzender CDU-Fraktion
Vorsitzender CDU Sankt Augustin-Ort"
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