Schließung der Geburtsstation ist Folge der Unternehmenspolitik

14.02.2017
Fraktion

Die Kinderklinik Sankt Augustin hat heute per Pressemitteilung mitgeteilt, dass sie die Geburtsstation entgegen der eigentlichen Pläne sofort schließen muss. Als Grund nennt Asklepios die berufliche Umorientierung

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus diesem Bereich. Ein reibungsloser Ablauf sei nicht mehr zu organisieren. Damit verpuffen alle Hoffnungen auf einen Erhalt der Geburtsstation endgültig.

Diese Probleme der Kinderklinik sind hausgemacht. Es war ja abzusehen, dass die Mitarbeiter nicht warten bis ihnen eine betriebsbedingte Kündigung ins Haus flattert, sondern sie haben sich direkt nach Bekanntwerden der Schließungspläne für die Abteilungen der Geburtshilfe und der Neonatologie nach neuen Arbeitsplätzen umgeschaut. Dass jetzt die Personaldecke dünn wird ist also ein hausgemachtes Problem der Klinikleitung. Das war absehbar.

Die geplante und von der CDU grundsätzlich abgelehnte Schließung der Stationen kann nun nicht mehr geordnet stattfinden. Die umliegenden Krankenhäuser müssen die Geburten nun direkt und ohne große Vorbereitung auffangen. Personaleinstellungen müssen nun viel schneller gehen und Kapazitäten können nicht planmäßig vorher ausgebaut werden.

"Damit ist das Konzept der Klinikleitung krachend gescheitert", so Sascha Lienesch, sozialpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. "Leider spielen die verständlichen Kündigungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dem Konzern in die Karten. Wer will jetzt der Klinikleitung vorwerfen, die Schließung vorzuziehen, wenn der Betrieb nicht mehr reibungslos organisiert werden kann? Das Wohl der Mütter und der Neugeborenen steht natürlich an oberster Stelle". Dass es überhaupt dazu gekommen ist, hat die Klinik selbst zu verantworten.

"Wir erwarten nun eine zügige Klärung der Beschäftigungsverhältnisse für die übrigen Mitarbeiter der Abteilungen, die noch keinen neuen Job gefunden haben. Darüber hat die Klinikchefin kein Wort verloren. Hier muss die Kinderklinik aktiv und ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und den Mitarbeitern helfen. Auch ggf. eine Weiterbeschäftigung in anderen Abteilungen der Klinik muss angeboten werden.", so Lienesch abschließend.