Frühjahrsempfang der CDU Sankt Augustin mit Norbert Röttgen

21.03.2022

Nachdem der Neujahrsempfang zu Jahresbeginn coronabedingt ausfallen musste, holte die CDU Sankt Augustin als Frühjahrsempfang am 20. März nach.

Hierzu konnte der Stadtverbandsvorsitzende Aladdin Beiersdorf-El Schallah im gut besetzten Ratssaal zahlreiche CDU-Mitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Bürgergesellschaft aus Politik, Verwaltung, Vereinen und Verbänden begrüßen.

Hauptredner der Veranstaltung war der CDU-Bundestagsabgeordnete und versierte Außenpolitiker Dr. Norbert Röttgen, der in kompetenter und fundierter Weise die aktuelle Lage aufgrund des Krieges in der Ukraine analysierte. Putin sei nicht bereit, seine Macht unter irgendwelchen Umständen wieder herzugeben, weshalb er schon seit Jahren jegliche Opposition konsequent unterdrücke.

Demokratische und Richtung Westen orientierte Länder in der Nachbarschaft Russlands sehe er als eine unmittelbare Gefahr für seine Macht. Dies sei neben der Vision eines Wiedererstarkens von „Großrussland“ ein entscheidendes Motiv für die Aggression gegen die Ukraine. Das von Putin errichtete System sei nicht reformierbar. Auf Verhandlungslösungen zu hoffen, sei illusionär. Eine Beendigung des Konfliktes könne nur von innen heraus erfolgten. Um das zu erreichen, müsse der Westen den größtmöglichen Druck auf die russische Gesellschaft ausüben, was nach Ansicht Röttgens durchaus auch ein Öl- und Gasembargo einschließen könne. Röttgen bezeichnete den Krieg in der Ukraine als einen „Bruch in der Weltgeschichte“, aus dem schmerzhafte, aber unvermeidbare Lehren zu ziehen seien. Eine davon laute, dass die Illusion von Wohlstand ohne Wehrfähigkeit nicht mehr aufrecht zu erhalten sei.

Die traditionelle Saalspende der CDU-Empfänge war dieses Mal bestimmt für den Deutsch-Ukrainischen Verein „Blau-Gelbes Kreuz“. Dessen stellvertretender Vorsitzender Dr. Detlef Gysan beschrieb eindringlich die Arbeit des Vereins. Schon vor Jahren, nach den ersten Angriffen Putins auf die Ukraine, habe dieser unter dem Motto „Zwei Wochen Ferien ohne Krieg“ Aufenthalte ukrainischer Kinder in Köln organisiert. Habe man ursprünglich geplant, den Austausch zwischen Deutschland und der Ukraine künftig vor allem durch Ausbildungsstipendien für junge Menschen zu fördern, stehe mit Ausbruch des Krieges wieder die unmittelbare Hilfe im Vordergrund. So organisiere man Hilfe für Flüchtlinge hierzulande und transportiere dringend benötigte medizinische Güter in Krankenhäuser in der Ukraine. Insgesamt knapp 1.900 Euro konnte Dr. Gysan nach Auszählung der Saalspende für die wichtige Arbeit des Blau-Gelben Kreuzes mitnehmen.

Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von einem Trio bestehend aus Sabine Volk, Katrin Jones (Oboen) und Gustav Muthmann (Klavier), die die Veranstaltung zudem mit den Nationalhymnen der Ukraine und Deutschlands beschlossen.