Die CDU Menden/Meindorf begrüßt die im zweiten Zwischenbericht zur Stadtteilentwicklungsplanung zur Revitalisierung des Ortskerns von Sankt Augustin Menden gemachten Vorschläge, insbesondere, weil die von den Bürgerinnen und Bürgern gemachten Vorschläge und Wünsche in diesen auch aufgenommen wurden.
Dennoch gibt es aus Sicht der CDU Menden/Meindorf, auf deren Antrag hin die Aufstellung eines Stadtteilentwicklungskonzept im Rat der Stadt beschlossen wurde und die sich daher fortlaufend sehr intensiv mit der Thematik befasst hat, auch einige Punkte, die einer weiteren Überarbeitung bedürfen.
Insgesamt wurden seitens des Planungsbüros vier teilräumliche Konzepte vorgeschlagen und hierfür zum Teil auch alternative Konzepte vorgestellt. Darüber hinaus werden zu verschiedenen Bereichen, die nicht unmittelbar zu diesen Teilkonzepten gehören, Vorschläge gemacht und Stellungnahmen abgegeben. Hierzu werden seitens der CDU Menden/Meindorf folgende Anmerkungen gemacht:
Marktplatz
Zur Neugestaltung des Marktplatzes werden zwei Varianten vorgeschlagen. Die erste Variante beinhaltet im Wesentlichen eine leichte Erhöhung der Parkplatzzahl unter Beibehaltung eines Großteils der vorhandenen Grünfläche.
Die zweite Variante schlägt eine Verschiebung des Parkraumes in Richtung „Blumen Werner“ unter Beibehaltung der vorhandenen Anzahl von Stellflächen vor, um im Bereich des Platzes in Richtung Siegstraße eine größere Fläche zu gewinnen, damit neue Ladenlokale errichtet werden können.
Die Umgestaltung der bisherigen Buswendeschleife in eine Fläche, die für einen Wochenmarkt und andere kleinere Veranstaltungen genutzt werden kann und an der auch eine Ansiedelung von Außengastronomie möglich wäre, wird außerordentlich begrüßt.
Aus Sicht der CDU ist es natürlich auch wünschenswert, neue Ladenlokale zu schaffen, insbesondere wenn dort ein Drogeriemarkt angesiedelt werden könnte. Dennoch halten wir die vorgeschlagene Variante mit Errichtung eines neuen Ladenlokals für diskussionswürdig. Ein solcher neuer Gebäudekomplex würde wie ein Riegel wirken und die „Großzügigkeit“ der bisherigen Fläche deutlich einschränken. Der Mendener Marktplatz ist die letzte große Freifläche in den verschiedenen Ortsteilen von Sankt Augustin. Durch eine Bebauung könnten größere Veranstaltungen wie die neu belebte Kirmes, welche von der Bevölkerung im Übrigen sehr gut angenommen wurde, aber auch andere Veranstaltungen, wie das Maifest nur noch in erheblich beschränktem Maße, wenn überhaupt, stattfinden.
Auch gilt es zu bedenken, dass bei durch die Revitalisierung des Ortskerns Menden und erst recht bei einem Neubau von ein oder zwei neuen Ladenlokalen der Bedarf an Parkfläche zunehmen dürfte und somit diese Planungsvariante mit einer reduzierten Anzahl an Stellplätzen seitens des Planungsbüros und der Stadtverwaltung überdacht werden werden sollte.
Auch bei Umsetzung verschiedener anderer Planungsvorschläge, wie z. B. der Einrichtung eines Fahrradangebotsstreifens oder der Reduktion von Parkflächen auf der Burgstraße im Bereich Sparkasse würde der Bedarf an Stellflächen im Bereich Marktplatz zunehmen.
Nicht vergessen werden darf auch, dass die Parkfläche von vielen Bürgerinnen und Bürgern als Park & Ride Parkplatz genutzt wird. Es muss somit davon ausgegangen werden, dass eine Bebauung direkt auf dem Marktplatz den jetzige Mangel an Parkraum noch verschärfen wird.
Die CDU Menden/Meindorf schlägt vor, einen Kompromiss zwischen den beiden Plänen durch Zusammenfügung der beiden vorgeschlagenen Varianten zu schaffen. Wir sprechen uns dafür aus, den geplanten Parkplatzbereich unter Aufgabe der bisherigen Grünfläche in westlicher Richtung („Blumen Werner“), wie in der zweiten Variante vorgeschlagen, in den Plan der ersten Variante zu integrieren. Dies würde bedeuten, dass insgesamt mehr Parkplätze zur Verfügung stehen und kein „Riegelbau“ errichtet wird.
Hierdurch würde die Möglichkeit eröffnet, dass die Brauchtumsveranstaltungen in der bisher gewohnten Weise stattfinden könnten. Durch die Schaffung eines neuen „Marktplatzes“ im Bereich der bisherigen Buswendeschleife könnten auch kleinere Veranstaltungen einschließlich eines regelmäßigen Wochenmarktes ohne Sperrung von Parkplätzen erfolgen und der Parkraumbedarf vor allem von Dauerparkern, insbesondere der Angestellten im Bereich der Burgstraße, aber auch den Park & Ride-Nutzern, würde gedeckt.
Für Dauer- und Kurzparker sollte ein sinnvolles Parkraumbewirtschaftungskonzept im Bereich Marktplatz erarbeitet werden. So könnten z. B. Parkzonen mit unterschiedlichen Parkdauerzeiten eingerichtet werden. Jeweils 1/3 der Fläche für zweistündiges, vierstündiges und unbegrenztes oder auch Mietparken könnte eingerichtet werden. Eine regelmäßige Kontrolle durch die Ordnungsbehörden muss dann natürlich auch erfolgen.
Für die Errichtung eines Drogeriemarktes sollten durch die Verwaltung Alternativen geprüft werden. Zwar grenzen an den Marktplatz nur Privatgrundstück, die einer öffentliche Bebauung zunächst nicht zur Verfügung stehen, ein Gespräch mit den Eigentümern, ob z. B. die Bereitschaft besteht, hier Grundstücke zu veräußern um die Möglichkeit zur Erbauung eines neuen Ladenlokals zu schaffen, sollte zumindest in Erwägung gezogen werden.
Ein geeignetes Grundstück wäre z. B. die unbebaute Fläche Ecke Marktstraße/Auf dem Acker gegenüber dem Mehrgenerationenhaus. Könnte hier die bislang von der Kita Marktstraße genutzte Freifläche mit einbezogen werden, stünde eine Fläche von ca. 1000 Quadratmetern zur Verfügung. Dieses würde für die Errichtung eines Drogeriemarktes einschließlich der benötigten Lagerflächen ausreichen. Die CDU Menden/Meindorf betont in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass die Kita-Marktstraße nicht vor Schaffung entsprechender Alternativen aufgegeben werden darf. Die Eröffnung zweier neuer Kitas steht aber absehbar bevor, nämlich in der Kirchstraße im ehemaligen Pfarrhaus und in unmittelbarer Nachbarschaft in der Straße Auf dem Acker (Waldorfkindergarten). Darüber hinaus ist beabsichtigt, im Neubaugebiet „Im Rebhuhnfeld“ eine weitere Kita zu errichten. Es darf nicht vergessen werden, dass es sich bei dem genannten Grundstück um Privatbesitz handelt und der Eigentümer zunächst Bereitschaft zeigen muss, ein solches Vorhaben zu unterstützen.
Insgesamt gesehen sollte die Neugestaltung des Marktplatzes nicht nur durch bauliche Veränderungen wie der Neuregelung der Parksituation geprägt sein. Es ist von besonderer Bedeutung, dass für die Mendener Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Besucher die Attraktivität durch Schaffung neuer Angebote erhöht wird. Hier sollten auch gastronomische Angebote, wie z. B. ein Café oder ähnliches unter Nutzung der bestehenden Ladenlokale geplant werden.
Von besonderer Bedeutung ist im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Marktplatzes auch die Siegstraße zu nennen. Im Anhang I der Stellungnahme wird die Schaffung einer Querungshilfe auf der Siegstraße in Höhe des Marktplatzes sowie die Anlage eines Schutzstreifens für den Fahrradverkehr empfohlen. Diese Empfehlungen werden seitens der CDU ausdrücklich unterstützt.
Dass eine Verbreiterung der Gehwege zu Lasten der Fahrbahnbreite aus rechtlichen Gründen nicht erfolgen kann, ist bedauerlich.
Auch wenn die Siegstraße, ebenfalls aus rechtlichen Gründen, nicht in eine Tempo-30-Zone eingebunden werden kann, sollte doch die Möglichkeit genutzt werden, zumindest in Teilbereichen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h vorzuschreiben. Vorgeschlagen wird im Zwischenbericht der Bereich von der Burgstraße bis zum Schulzentrum. Die CDU Menden/Meindorf spricht sich allerdings für einen Beginn der Geschwindigkeitsbegrenzung bereits wenigstens ab dem Markt „Vier Jahreszeiten“, besser noch ab der Kolpingstraße aus. Dieser Bereich wird auch zunehmend als Schulweg genutzt. Eine Tempoverringerung würde die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler deutlich erhöhen.
Im Zusammenhang mit der Gestaltung der Siegstraße sollte nochmals über die Einrichtung eines „Minikreisels“ im Bereich Siegstraße/Martinsstraße nachgedacht werden. Hierdurch könnte der Verkehrsfluss sicherlich besser geregelt werden.
Wilh.-Mittelmeier-Straße/Burgstraße
Die vorgeschlagene Zusammenlegung des bisherigen Parkplatzes und der Wilh.-Mittelmeier-Str. an der Einmündung zur Burgstraße durch Wegnahme des vorhandenen Buschwerkes zu einem einheitlichen Platz würde auch aus Sicht der Menden/Meindorfer CDU zu einer Aufwertung dieser Örtlichkeit führen, zumal auch der bereits jetzt vorhandene Parkraum im Wesentlichen erhalten bliebe. Die zusätzliche Nutzbarkeit dieser Fläche, z. B. für kleiner Veranstaltungen, ist begrüßenswert. Auch die Umsetzung des „Mendener Esels“ in diesen Bereich könnte zu einer weiteren Aufwertung der Skulptur führen und diese mehr in den Mittelpunkt des Geschehens rücken.
Die CDU spricht sich für eine Verlegung des Eingangs des bisherigen Nahversorgers „Kaisers“ in den Bereich der Wilh. Mittelmeier Straße aus. Dies würde für den Publikumsverkehr aus der Burgstraße nur wenige Schritte mehr erfordern, die Anbindung an den Marktplatz und den dort vorhandenen Parkraum wäre jedoch deutlich verbessert.
Insgesamt werden hier aber auch private Grundstücke und Gebäude in die Planung einbezogen, so dass eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Eigentümern zwingend erforderlich ist.
Wilh.-Mittelmeier-Straße/Augustinusstraße
Das vorgeschlagene Konzept zur Umgestaltung der Grünfläche im Bereich der Augustinusstraße/Wilh.-Mittelmeier-Straße wird in dieser Form seitens der CDU Menden/Meindorf abgelehntabgelehnt, nicht zuletzt aus ortsgeschichtlichen Gründen. Grundsätzlich ist die Schaffung neuer Parkflächen zwar zu begrüßen, aber in der vorgelegten Form nicht sinnvoll umsetzbar. Die auf der „Abb.: „Neue Parkplätze an der Augustinusstraße“ eingezeichneten sieben Parkplätze sind nicht wirklich als neuer Parkraum aufzufassen. Bisher parken in der Augustinusstraße die Autos auf der Fahrbahn, vornehmlich auf der Seite der Wohnbebauung. Auch hier finden regelmäßig sieben Fahrzeuge Platz. Bei Schaffung der Stellplätze wie vorgeschlagen dürfte es kaum möglich sein, auch weiterhin auf der Straße zu parken. Die Grünanlage sollte somit in ihrer jetzigen Form erhalten bleiben. Der finanzielle Aufwand zur Verlegung von Parkplätzen ohne Hinzugewinn von neuen Stellflächen ist zudem nicht gerechtfertigt.
Friedhof
Der CDU-Ortsverband unterstützt grundsätzlich das Vorhaben, die Potentiale des „Alten Friedhof“ in Menden stärker zu nutzen und diesen mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Auch das die denkmalgeschützten Strukturen erhalten und die Würde und Geschichte des Ortes bewahrt werden, ist unbedingt erforderlich.
Die Schaffung von Parkplätzen wie im Zwischenbericht vorgeschlagen kann unterstützt werden, solange die Fläche des „Alten Friedhofes“ und der denkmalgeschützten Strukturen hiervon tatsächlich unberührt bleiben.
Die erneute Nutzung als Friedhof im Sinne eines „Memoriam-Gartens“ für Urnenbestattung wird seitens der CDU Menden/Meindorf abgelehnt. Die erneute Nutzung als Friedhof wäre insbesondere denjenigen Bürgerinnen und Bürgern gegenüber unfair, die dort bereits Familiengräber hatten und diese mit Aufgabe des Friedhofes nicht mehr weiter nutzen durften. In Sankt Augustin, vor allem im Ortsteil Menden stehen zudem ausreichend Friedhofflächen zur Verfügung.
Es sollte jedoch überprüft werden, ob das „Pastorengrab“ im Bereich des alte Mendener Friedhofes weiter genutzt werden kann und ob hierfür Bedarf besteht.
Die andere vorgeschlagene Alternative eines Skulpturenparkes verdient Beachtung, ein ausführliches Konzept hierzu sollte in jedem Falle erarbeitet werden. In diesem Zusammenhang wird angeregt, die im Bereich des alten Friedhofes noch lagernden alten Grabsteine zu sichten und die Möglichkeit zu eruieren, diese wieder aufzustellen, damit der Charakter des „Alten Friedhofes“ erhalten bleibt.
Verkehrsfunktion und Gestaltung der Burgstraße
Die Menden/Meindorfer CDU spricht sich strikt gegen die Einrichtung einer Einbahnstraße im Bereich der Burgstraße aus. Auch die Umwandlung von Teilen der Burgstraße in eine Fußgängerzone wird in keiner Weise unterstützt. Der fachlichen Stellungnahme im Anhang 1 des Zwischenberichtes zu diesem Themenkomplex kann uneingeschränkt gefolgt werden. Die zusätzliche Belastung der Anwohner in den umliegenden Straßen durch einen verlagerten Durchgangsverkehr ist unbedingt zu verhindern!
Auch die Schaffung zusätzlicher Parkmöglichkeiten in der Burgstraße sollte nicht erfolgen. Im Gegenteil, aus CDU-Sicht wäre eine Verminderung der Parkmöglichkeiten auf der Fahrbahn vor allem im Bereich der Sparkasse wünschenswert. Durch die hier abgestellten Fahrzeuge ergeben sich erhebliche Behinderungen, vor allem des Fahrradverkehrs und es kommt immer wieder zu gefährlichen Situationen. Hier muss eine grundsätzliche Überlegung angestellt werden um diese Situationen zu entschärfen, um mehr Sicherheit für Fahrradfahrer zu erreichen.
Nutzung im Ortskern
Die CDU in Menden hält weiterhin ihre Forderung aufrecht, auf dem vorhandenen Freiraum zwischen Markt- und Mittelstraße Reserveflächen für Seniorenwohnen festzuschreiben. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass der demographische Wandel in Zukunft die Altersstruktur in Richtung älterer und alter Mitbürgerinnen und Mitbürger verschieben wird. Der Bedarf an seniorengerechtem Wohnen wird mittel- bis langfristig steigen, die bisher vorhandenen Objekte im Stadtgebiet und vor allem in Menden sind dann nicht mehr ausreichend. Natürlich kann die Entwicklung von Wohnbebauung nur unter der tatsächlichen Grundstücksverfügbarkeit erfolgen. Auch ist selbstverständlich, dass grundsätzlich die Anforderungen an ein barrierefreies Bauen beachtet werden.
Empfehlen Sie uns!