Gedanken zu den Aufgaben des Staates in Krisenzeiten

30.01.2023
Stadtverband

Die CDU Sankt Augustin lud zum Neujahrsempfang mit Staatskanzleichef Nathanael Liminksi.

Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Ratssaal, als die CDU Sankt Augustin am 29. Januar dort zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang geladen hatte. Gekommen waren nicht nur zahlreiche Mitglieder, sondern auch Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Vereinen und Stadtgesellschaft, darunter Landrat Sebastian Schuster, der Europaabgeordnete Axel Voss und der Landtagsabgeordnete Sascha Lienesch.
In seiner Begrüßung ging der Stadtverbandsvorsitzende Aladdin Beiersdorf-El Schallah auf die Unruhen in der Silvesternacht vor allem in Berlin ein und forderte eine saubere Analyse der Ursachen. Für ihn bestehe hier ein sicherheitspolitisches und kein Migrationsproblem.
Ein Grußwort an die Teilnehmer kam vom Hausherren des Ratssaals, Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf. Er zählte die Herausforderungen auf, der sich die Stadt im Jahr 2023 zu stellen habe, darunter die Aufstellung eines Haushalts ohne Steuererhöhungen, Digitalisierung, Förderung der Familien und die Bewältigung zahlreicher aktueller Krisen. Den Mut, dies alles anzugehen, gebe ihm u.a. der Rückhalt in der „CDU-Familie“, die auf kommunaler, Landes- und Bundesebene eng zusammenarbeite und so großartige Unterstützung gewähre.
Das zweite Grußwort nutzte der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen, um in bewährt fundierter Art und Weise die aktuelle außenpolitische Lage zu analysieren. Habe man bisher geglaubt, das Kapitel „Krieg“ sei in Europa ein für alle Male abgeschlossen, sei man im vergangenen Jahr eines Besseren belehrt worden. Um in dieser neuen Wirklichkeit die richtigen Antworten zu finden, komme es entscheidend auch auf die Deutschen an. Deutschland müsse mit dazu beitragen, den Frieden wieder herzustellen. Was dafür aus seiner Sicht erforderlich sei, daran ließ Röttgen keinen Zweifel: Die Ukraine müsse militärisch erfolgreich sein.
Hauptredner der Veranstaltung war der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminksi, der in Sankt Augustin aufgewachsen ist und daher, wie er zu Beginn seiner Ausführungen betonte, nach wie vor eine enge Bindung an die Stadt habe. Er entwickelte in seinem Vortrag eine Kernthese: Die aktuellen zahlreichen Krisen benötigten einen handlungsfähigen, pragmatisch agierenden Staat, der klare Regeln aufstelle und diese auch durchsetze. Dies gelte für alle Ebenen, wofür sich die Landesregierung intensiv auch auf Bundes- und europäischer Bühne einsetze. Ein besonderes Augenmerk lege sie auch darauf, dafür Sorge zu tragen, dass die Kommunen ausreichend ausgestattet seien, um die Vielzahl von Aufgaben, die diese in diesen Zeiten zusätzlich erhielten, gut bewältigen zu können. Dabei sei der Staat keine abstrakte Institution, sondern er bedürfe engagierter Kräfte, die all das leisten. Mit einem Dank an alle, die sich hier engagieren, schloss Liminski daher seine Ausführungen.
Die traditionelle Saalspende ging in diesem Jahr an den neugegründeten Förderverein des Frauenhauses des Rhein-Sieg-Kreises. Der Vorsitzenden Martina Gatzweiler ob lag es, dessen wichtige Arbeit vorzustellen: Man sei im Frauenhaus für die „Kür“ zuständig, versuche also, Projekte zu unterstützen, die das Leben dort angenehmer machten. Als ein Beispiel nannte sie die Begrünung des Innenhofes, die aktuell vom Förderverein in Angriff genommen werde. Die Teilnehmer zeigten sich bei diesem Spendenzweck ausgesprochen großzügig: Insgesamt 1.000 Euro konnte der CDU-Stadtverband schließlich dem Förderverein des Frauenhauses überreichen.
Musikalisch umrahmt wurde der Empfang vom Männerchor 1872 Birlinghoven und dem Männergesangverein “Lebenslust” 1868 Niederpleis unter Leitung von Valerij Kashlyaev, die mit traditionellem, aber auch modernem Liedgut den Saal zu schieren Begeisterungsstürmen hinrissen.