Höhere Kindeswohlgefährdung durch Coronamaßnahmen

16.02.2021
Fraktion

CDU stellt Anfrage zu möglichen Maßnahmen in Sankt Augustin

Von Fachleuten und in den Medien wird derzeit immer wieder thematisiert, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie mit einer möglichen Steigerung von Fällen der Gefährdung des Kindeswohls einhergehen. Auch wenn die Angaben hierzu noch nicht allzu belastbar und teilweise auch widersprüchlich sind, gibt es doch deutliche Hinweise, dass sich infolge der Schulschließungen und der Kontaktbeschränkungen die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in verschiedenen Formen erhöht hat. Auch wird über eine steigende Zahl verhaltensauffälliger Kinder berichtet, weil von den sozialen Räumen, in denen sich Kinder und Jugendliche normalerweise bewegen, die Bereiche Schule bzw. KiTas und Freunde/Hobbies derzeit weitgehend wegfallen. Bereits 2019 ist die Zahl der gemeldeten Fälle von Kindeswohlgefährdungen bundesweit um rund 10% gestiegen.

Die Stadt Niederkassel hat nun zwei Notfallnummern geschaltet, die bei Kindeswohlgefährdungen für Meldende, Opfer und Gefährdete Tag und Nacht zu erreichen sind. In Sankt Augustin ist seitens des Fachdienstes Jugendförderung beabsichtigt, ein Kinderschutzverfahren zu entwickeln.

Vor diesem Hintergrund möchte die CDU-Fraktion von der Stadtverwaltung wissen, ob auch in Sankt Augustin die Zahl von Kindeswohlgefährdungen während der Corona-Pandemie zugenommen hat und ob ähnliche Maßnahmen wie in Niederkassel beabsichtigt sind. Dabei kommt aus Sicht der CDU nicht nur ein Notfalltelefon, sondern auch ein Online-Chat in Betracht, um die Hemmschwelle für Meldende, Opfer und Gefährdete möglichst gering zu halten. Zudem ist aus Sicht der Christdemokraten auch die Möglichkeit zu prüfen, Betroffene, Gefährdete und Personen aus ihrem Umfeld per Videochat zu beraten, da Beratungsangebote vor Ort aufgrund der Corona-Pandemie nicht im gewohnten Umfang stattfinden können.