Sankt Augustiner Ratsbündnis mit gemeinsamer Haltung zur Taktverdichtung

12.12.2025
Fraktion

Sankt Augustiner Ratsbündnis mit gemeinsamer Haltung zur Taktverdichtung

Die geplante Taktverdichtung der Stadtbahnlinie S66/S67 ist dem Grunde nach eine positiv zu bewertende Sache. Darin ist sich das Mehrheitsbündnis im Rat der Stadt Sankt Augustin einig. CDU, FDP und Aufbruch! sehen jedoch dringenden Handlungsbedarf bei den hierfür noch zu schaffenden Voraussetzungen. Bereits im Jahr 2019 wurde ein Grundsatzbeschluss zur Ausweitung des Taktes von zehn auf fünf Minuten gefasst. Hierzu wurde die Stadt Sankt Augustin auf ausdrücklichen Wunsch der Bundesstadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises beteiligt. „Uns wurde mitgeteilt, dass eine Beteiligung der Stadt Sankt Augustin ausdrücklich gewünscht sei“, so René Puffe, planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.

„Leider sollte sich in den Folgejahren zeigen, dass die gewünschte Beteiligung lediglich aus Lippenbekenntnissen bestand“, ergänzt Claudia Feld-Wielpütz, stellvertretende Sprecherin der CDU im Fachausschuss.

Die CDU hatte sich seinerzeit für die Aufnahme kompensatorischer Maßnahmen eingesetzt, die einer zunehmenden Staubildung bei deutlich längeren Schrankenschließzeiten entgegenwirken sollen. Hierzu wurde eine Korridorstudie in Auftrag gegeben, welche die Auswirkungen entlang der Trasse, insbesondere an der B 56 untersuchen sollte. „Eine erste Untersuchung zeigte leider in keiner Weise auf, wie man den Auswirkungen einer gefühlten Zweiteilung der Stadt entgegenwirken könnte“, so Feld-Wielpütz weiter.

Konsequenterweise wurde daher eine weitergehende Untersuchung durchgeführt und im Jahr 2021 vorgestellt. Auch diese Untersuchung zeigt keine Lösung des Problems auf. „Zwar wird ein Umbau der Kreuzung Arnold-Janssen-Straße / B 56 als Idee aufgeworfen, anders als oft behauptet, wurde die Machbarkeit jedoch bis heute in keiner Weise untersucht. Dies geht klar aus den damals schriftlich gestellten Rückfragen der CDU-Fraktion und deren Beantwortung hervor“, führt René Puffe aus. In den Antworten wurde erläutert, dass die Idee eines Kreuzungsumbaus und der Führung des Linksabbiegerverkehrs durch die Ost-West-Spange noch zu prüfen und die Machbarkeit noch durch eine Mikrosimulation nachzuweisen sei. Auch geht aus den Antworten hervor, dass die Zuständigkeiten für die Planung, Durchführung und Finanzierung bei Straßen NRW und nicht bei der Stadt Sankt Augustin liegen.

Die CDU hält es für sehr befremdlich, dass im Nachgang zur Korridorstudie und der für Sankt Augustin so wichtigen und ungeklärten Fragen keine Unterstützung und kein Verständnis für das Problem seitens des Kreises und der Stadt Bonn gezeigt wurde. Vielmehr wurde dort regelmäßig auf die Ost-West-Spange als schrankenfreie Kreuzung verwiesen. „Die Ost-West-Spange war zu keinem Zeitpunkt als Kompensationsmaßnahme für zusätzliche Schrankenschließzeiten gedacht und wurde ausschließlich aufgrund von Berechnungen zum Neubau der huma-Shoppingwelt und einer Vollbelegung der noch offenen Bauflächen im Stadtzentrum gebaut“, erklärt Puffe.

Wolfgang Köhler von der Ratsgruppe Aufbruch! ergänzt hierzu: „Der im Jahr 2019 gefasste Beschluss existiert in der Praxis nicht mehr, denn die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis haben hierzu in diesem Jahr mit einem neuen Stadtbahnzielkonzept grundlegende Änderungen beschlossen ohne die Stadt Sankt Augustin zu beteiligen.“

Lediglich den Hinweisen eines CDU-Kreistagsmitgliedes aus Sankt Augustin war es zu verdanken, dass die Änderungen an der Beschlussfassung aus dem Jahr 2019 überhaupt in der politischen Diskussion der Stadt ankamen. Dirk Beutel und seine Kreistagskollegen aus der CDU-Sankt Augustin enthielten sich daher auch bei der Beschlussfassung des Kreises.

„Als CDU-Sankt Augustin stehen wir der Taktverdichtung grundsätzlich positiv gegenüber, erwarten jedoch, dass vor deren Umsetzung die notwendigen Voraussetzungen hierfür geschaffen werden“, so der CDU-Fraktionschef Sascha Lienesch MdL.

Jörg Pütz von der FDP hält abschließend fest: „Eine Grundvoraussetzung für einen funktionierenden 5-Minuten-Takt sieht die FDP auch in der Engstellenbeseitigung entlang der Sankt Augustiner Straße in Bonn-Beuel. Die Zufriedenheit der Fahrgäste würde vorerst schon deutlich steigen, wenn die Fahrten im 10-Minuten-Takt zuverlässig funktionieren würden.“