Umbauplanungen für Hauptstraße Niederpleis gestoppt

12.12.2025
Beschluss

Das neue Mehrheitsbündnis im Rat der Stadt Sankt Augustin aus CDU, FDP und AUFBRUCH! hat in der ersten Sitzung des Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschusses nach der Wahl beschlossen, die bisherigen Planungen zum Umbau der Ortsdurchfahrt Niederpleis nicht weiterzuverfolgen. Der im Sommer gefasste Beschluss wurde aufgehoben.

In den vergangenen Jahren hatten insbesondere die CDU und der Aufbruch! wiederholt eine intensive politische Befassung mit der Situation der Ortsdurchfahrt durchgesetzt. Ziel der geplanten Umgestaltung war es, die Bedingungen für den Radverkehr entlang der Hauptstraße deutlich zu verbessern. Ein erster Entwurf, der in der vergangenen Ratsperiode von allen Fraktionen mitgetragen wurde, sah durchgängige Schutzstreifen für Radfahrerinnen und Radfahrer in beide Fahrtrichtungen vor. Diese Lösung wurde jedoch von Straßen NRW als zuständigem Baulastträger abgelehnt.

In den darauffolgenden, sehr intensiven fachlichen und politischen Diskussionen zeigte sich, dass eine einheitliche und durchgängige Radverkehrsführung innerhalb der Ortslage nicht realisierbar ist. Stattdessen hätten unterschiedliche Führungsformen für den Radverkehr umgesetzt werden müssen. Gleichzeitig machten die vorliegenden Verkehrsgutachten deutlich, dass der Umbau zu erheblichen Verschlechterungen im Verkehrsfluss auf der Hauptstraße geführt hätte. Insbesondere wurden deutlich längere Wartezeiten an der Ampelkreuzung Hauptstraße/Schulstraße sowie zunehmende Staulängen bis hin zur Überstauung des Knotenpunkts Hauptstraße/Paul-Gerhardt-Straße prognostiziert.

Vor diesem Gesamthintergrund hatten sich CDU und Aufbruch! bereits vor mehr als einem Jahr dazu entschieden, die Planung nicht weiterzuverfolgen. Hinzu kommen die Erfahrungen aus temporären Baumaßnahmen rund um die Ortsdurchfahrt, etwa während der Herbstferien. Diese haben eindrücklich gezeigt, welche Auswirkungen eine auf rund 18 Monate angelegte Bauphase gehabt hätte: erhebliche Stauzeiten in Niederpleis, Schmerbroich und teilweise bis nach Birlinghoven, massive Verspätungen im Busverkehr sowie spürbare negative Folgen für die ansässigen Geschäftsleute durch eine deutlich geringere Kundenfrequenz und Umsatzrückgänge.

Gleichzeitig bleibt die Verbesserung der Bedingungen für den Radverkehr ein wichtiges Anliegen des neuen Ratsbündnisses. Statt eines Umbaus der Ortsdurchfahrt sollen nun gezielt die in der Praxis seit Jahren genutzten Alternativrouten ertüchtigt und besser ausgewiesen werden. Hierzu wurde ein entsprechender Beschluss gefasst. Vorgesehen ist die Verbesserung der Strecken über die Martinuskirchstraße und die Paul-Gerhardt-Straße in Richtung Schmerbroich und Birlinghoven sowie über die Freie Buschstraße in das verkehrsberuhigte Wohngebiet „Pleiser Dreieck“. Alternativ soll über die Antoniusstraße eine leistungsfähige Anbindung an das bestehende Radwegenetz in Richtung Zentrum, Ort und Hangelar geschaffen werden.

Mit diesem Ansatz verfolgt das Ratsbündnis das Ziel, den Radverkehr in Niederpleis spürbar zu stärken, ohne dabei die Funktionsfähigkeit der Ortsdurchfahrt, den Verkehrsfluss oder die Belange von Anwohnern und Gewerbetreibenden zu beeinträchtigen.